Haarausfall ist ein kosmetisches Problem, welches das Selbstbewusstsein der Betroffenen immens schwächen kann. Vor allem Frauen sind verunsichert, wenn sich ein kreisrunder Haarausfall zeigt.
Im Gegensatz zum erblich bedingten Haarverlust ist dieser deutlich sichtbar und kann auch schon bei Kindern und Jugendlichen auftreten. Doch auch bei Erwachsenen ist diese Art des Haarausfalls nicht selten. Dabei ist die Erkrankung nicht geschlechtsspezifisch, so dass sowohl der Mann als auch die Frau betroffen sein kann. In Deutschland sind Schätzungen zufolge etwa eine Million Menschen betroffen. Erfahren Sie, welche Ursachen es für diese Art des Haarverlustes gibt und wie er am besten behandelt wird.
Ursachen

Die gute Nachricht einmal vorweg: Auch wenn die kreisrunde Art des Haarausfalls sicher ein kosmetisches Problem ist – gefährlich ist er nicht. Die genauen Ursachen für Alopecia areata, wie der kreisrunde Haarausfall in der Fachsprache bezeichnet wird, sind noch weitestgehend unerforscht. Fest steht allerdings, dass das körpereigene Immunsystem in direktem Zusammenhang mit diesem Symptom steht. Die Abwehrzellen richten sich fälschlicherweise nicht mehr gegen Bakterien und Viren, sondern gegen die eigenen Haare. An der Haarwurzel entsteht dann eine Entzündung, die wiederum zum Haarausfall führt. Häufig sind Personen betroffen, deren Immunsystem bereits geschwächt ist. Wer beispielsweise an der Weißfleckenkrankheit oder Neurodermitis leidet, ist besonders häufig von der kreisrunden Variante des Haarausfalls betroffen.
Für die kahlen Stellen, die meist den Hinterkopf betreffen, kommen jedoch auch noch andere Auslöser in Frage. Stress kann zu einem Ausfall der Haare ebenso führen wie ein veränderter Hormonhaushalt. Bei Frauen ist nicht selten ein Mangel an Östrogen eine der Kreisrunder Haarausfall Ursachen. Unbedingt sollten Sie auch auf eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung achten. Für die Gesundheit Ihrer Haare von entscheidender Bedeutung ist eine ausreichende Zufuhr von Eisen; ein Eisenmangel kann dementsprechend zu Haarausfall führen. In Kürbiskernen, Leinsamen und Amaranth ist besonders viel Eisen enthalten.
Auch die erbliche Veranlagung spielt bei dieser Form des Haarausfalls eine wesentliche Rolle. Sind einige Ihrer Familienmitglieder am kreisrunden Haarausfall erkrankt, haben Sie ein deutlich höheres Risiko, selbst im Laufe Ihres Lebens vom Haarverlust betroffen zu sein. Kreisrunder Haarausfall bei Frauen wird nicht selten durch die Hormone ausgelöst, so dass dieser während der Schwangerschaft oder der Wechseljahre besonders häufig auftritt. Auch bestimmte Medikamente sowie einige Erkrankungen können diese Form des Haarausfalls begünstigen. Hier einige Beispiele:
- Diabetes
- Erkrankungen der Schilddrüse
- Bulimie
- Magersucht
- Depressionen
Symptome
Bei der kreisrunden Art des Haarausfalls kommt es zu runden kahlen Stellen, die meist etwa münzgroß sind. Diese können nicht nur die Kopf-, sondern bei Männern auch die Barthaare oder sogar die Wimpern betreffen. In besonders schweren Fällen kommt es zu einem Verlust der kompletten Körperbehaarung. Auffällig ebenso: Bei den meisten Betroffenen erkennt man augenscheinliche Veränderungen an den Fingernägeln. Hier bilden sich meist charakteristische Längsrillen.
Zu den weiteren Erscheinungsbegleitungen der Erkrankung können eine gereizte und juckende Kopfhaut ebenso zählen wie die charakteristischen kahlen Stellen am Kopf.
Verlauf
Den Verlauf des kreisrunden Haarausfalls kann man nur schwer voraussagen. In vielen Fällen wachsen die Haare sogar nach einigen Monaten ohne Therapie von selbst wieder nach. Bei immerhin 30 von 100 Patienten wachsen die Haare nach sechs Monaten ohne die Einnahme von Tabletten oder Kapseln wieder nach. Im Gegensatz zu den meisten anderen Arten des Haarausfalls kann es hier also durchaus ratsam sein, zunächst abzuwarten, bevor eine Therapie begonnen wird. Sollte eine Therapie gewünscht werden, ist Kortison meist die erste Wahl. Dieses soll die Entzündungen hemmen und wird in der Regel in Form von Salbe auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Möglich ist es aber auch, das Kortison direkt unter die Haut zu spritzen. In Tablettenform sollte Kortison nur über einen kurzen Zeitraum eingenommen werden; man behandelt dies auch als Stoßtherapie.
Sollten Sie erste kahle Stellen bei sich entdecken, sollten Sie so schnell wie möglich einen Dermatologen aufsuchen. Die Chancen auf Heilung sind umso günstiger, je eher mit der Behandlung begonnen wird. Besteht der Haarausfall seit einem Jahr oder länger, sind die Prognosen eher ungünstig.
Diagnose
Möchten Sie kreisrunden Haarausfall stoppen, sollten Sie sich zunächst zum Dermatologen Ihres Vertrauens begeben. Dessen Aufgabe ist es zunächst, die Ursachen herauszufinden. Um eine genaue Diagnose stellen zu können, wird sich der Arzt das Haarlichtungsmuster ansehen und den Patienten zudem genau befragen. Neben einer Untersuchung des Körperhaares geben auch der Zustand von Haut und Nägeln Aufschluss über eventuell bestehende Erkrankungen. Krankhafte Veränderungen an den Nägeln treten häufig gleichzeitig mit dem kreisrunden Haarausfall auf.
Therapie
Was tun bei kreisrundem Haarausfall? Mittel gegen kreisrunden Haarausfall sind zahlreich im Handel erhältlich. Ob diese frei verkäuflichen Tabletten und Kapseln allerdings den gewünschten Erfolg versprechen, ist fraglich. Vertrauen Sie lieber auf die Behandlungsmittel, die Ihnen Ihr Dermatologe vorschlägt. In besonders schweren Fällen wird meist Kortison gegeben. Allerdings sollten Sie wissen, dass dieses nicht frei von unerwünschten Nebenwirkungen ist und beispielsweise zu Gewichtszunahme führen kann.
Bewährt hat sich hingegen Minoxidil, welches einfach auf die betroffenen Stellen aufgetragen wird. Allerdings sollte man Geduld haben: Ehe sich erste Erfolge zeigen, kann es bis zu zwölf Monate dauern. Regaine ist ein frei verkäufliches Mittel, welches bei einem Haarausfall kreisrund bereits gute Erfolge erzielen konnte. Zu guter Letzt sollten die Hausmittel gegen kreisrunden Haarausfall nicht unerwähnt bleiben. Zwar ist ein Erfolg mit diesen nicht garantiert, doch sind natürliche Mittel frei von Nebenwirkungen. Homöopathie, Schüßlersalze und andere alternative Heilmethoden werden von vielen Patienten ebenfalls ausprobiert. Allerdings ist auch deren positive Wirkung nicht einwandfrei belegt.