Lichtes Haar oder kahle Kopfstellen treten bei vielen Personen mit dem Alter ein. Vor allem bei Männern bilden sich mit zunehmendem Alter sogenannte Geheimratsecken. Der Haarausfall, beginnend an der Stirn, schreitet in der Regel langsam fort.
Auch Frauen sind gelegentlich von ihm betroffen. Um die Haarecken zu vermeiden, existieren für Sie verschiedene Mittel zur Bekämpfung.
Was sind Geheimratsecken?

Auch unter dem medizinischen Namen Calvities frontalis bekannt, tritt der Rückgang der Haare vor allem bei Männern auf. Dennoch können sie ebenso bei Frauen sichtbar werden. Aus medizinischer Sicht stellen sie ein deutliches Zeichen für einen erblich bedingten und vor allem fortschreitenden Ausfall der Haare dar. Bezüglich Alter existiert keine eindeutige Grenze. Bei manchen Betroffenen bilden sich die ersten Ecken bereits während oder nach der Pubertät. Rund 60 bis 80 Prozent aller Männer in Deutschland leiden unter dieser bestimmten Art kahlen Kopfstellen. Fällt ebenfalls das Haar auf dem Hinterkopf aus, wodurch sich eine kreisförmige Glatze bildet, spricht man von einer Tonsur. Meist bleibt lediglich ein Haarkranz im Nacken zurück. Ein erblich bedingter Ausfall der Haare in Form von einer gesamten Glatze tritt mit den typischen Ecken aber in der Regel nicht ein.
Bezüglich Gesundheit können die Ecken oder eine Glatze als erhöhtes Risiko für Koronare Herzkrankheiten oder Prostatakrebs gelten. Dies gilt vor allem für Männer ab dem 45. Lebensjahr.
Wie bilden sich Geheimratsecken?
Geheimartsecken bilden sich durch fehlprogrammierte Haarfollikel. Haarfollikel sind äußerst empfindlich auf Androgene, die männlichen Sexualhormone. Unter Androgene werden beispielsweise Dihydrotestosteron bzw. DHT eingeordnet. Da Kopfhaare dauerhaft wachsen, reagieren sie auf Unterschiede im Hormonhaushalt. Nach dem vorzeitigen Ende der Wachstumsphase bleibt das Haar nicht in der Kopfhaut, sondern fällt aus. Der typische Haarzyklus, in welchem sich das Haar immer wieder erneuert, wird zwar nicht unterbrochen. Allerdings verläuft er in immer kürzer werdenden Zeitspannen. Vor allem die Haarfollikel von Männern produzieren im Laufe des Lebens immer feinere und kürzere Haare, sodass die Ecken leichter entstehen können. Ab einem bestimmten Punkt stellen die Haarfollikel sogar die Haarproduktion ein. Folglich wird die Kopfhaut sichtbar. Vor allem bei vielen Männern bleiben nicht nur Ecken. Es folgt der Anfang der Glatzenbildung, da die empfindlichen Androgene ebenso die Haare auf dem Hinterkopf betreffen.
Geheimratsecken beim Mann
Der Großteil der Männer hat im Zuge ihres Lebens mit Geheimratsecken zu kämpfen. Die Androgene wie Testosteron lassen beim Mann nicht nur Muskeln wachsen oder steuern die Sexualität. Ebenso sorgen sie für den Wuchs der Körperbehaarung. In der Kopfhaut wandelt sich Testosteron zu Dihydrotestosteron um. Folglich bestimmt bei jedem Mann der eigene Hormonhaushalt, ob die markanten Ecken eintreten oder er sich sein Leben lang über eine volle Haarpracht freuen kann. Äußerlich lässt sich der Rückgang der Kopfhaare vor allem am Haaransatz im Bereich der Stirn und der Schläfenhöcker feststellen. Neben Geheimratsecken kann sich eine sogenannte Stirnglatze bilden.
Geheimratsecken bei Frauen
Obwohl die Ecken auf der Kopfvorderseite typisch männlich zu sein scheinen, können Frauen auch unter dieser besonderen Art an ausfallendem Haar leiden. Der Frauenkörper produziert ebenfalls Androgene wie Dihydrotestosteron. Das gleichzeitig produzierte Östrogen sorgt für einen Ausgleich im Hormonhaushalt, wodurch ein erblich bedingter Ausfall der Haare nicht eintritt. Hormonelle Veränderungen beeinflussen aber den Östrogenspiegel aktiv. Die Einnahme oder das Absetzen der Pille, eine Schwangerschaft oder in einzelnen Fällen das Ende der Pubertät können unter Umständen zum Ausfall der Haare an der Stirn oder den Schläfenhöckern führen. Besonders stark betroffen von erblich bedingtem Ausfall der Haare sind Frauen nach den Wechseljahren. In dieser Lebensphase produziert der Körper keine weiblichen Sexualhormone mehr. Folglich können sich männliche Hormone wie die Androgene verbreiten. Neben kahlen Stellen im Stirnbereich kann ebenso ein Ausfall der Haare am Hinterkopf eintreten. Als typisches Anzeichen werden die Haare mit zunehmendem Alter bei Frauen sehr dünn und feiner. Häufig fühlen sie sich zudem weich wie ein Flaum an. Eine vollständige Glatze bildet sich zwar nur selten. Dennoch ist eine Glatze bei Frauen nicht ausgeschlossen.
Was tun gegen Geheimratsecken?
Treten die markanten erstmals sichtbar in Erscheinung, reagieren viele Betroffene zunächst erschrocken. Anschließend versuchen sie mit verschiedensten Mitteln, den Ausfall der Haare und folglich das Vergrößern der kahlen Stellen zu verhindern. Hierbei existieren mehrere Möglichkeiten, die Ecken zu verbessern oder zumindest zu verstecken.
Zunächst sollten Sie sich weniger stressen. Die Kopfhaut ist stressbedingt stark angespannt. Dadurch werden die Haarwurzel nicht mit den notwendigen Nährstoffen versorgt. Die ungenügende Nährstoffzufuhr sorgt für eine generell schlechte Gesundheit der Haare. Ergänzend verhilft eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu schönem und dichtem Haar. Vor allem Selen, Zink und die B-Vitamine liefern die notwendigen Nährstoffe für die Haare. Um den Haaren die Nährstoffe zuzuführen, sollte Ihre eigene Ernährung deshalb Nüsse, verschiedene Gemüsesorten und Fische beinhalten.
Helfen eine ausgewogene Ernährung und eigene Shampoos nicht, kann die richtige Frisur zumindest die markanten Ecken kaschieren. Sie sollten regelmäßig zum Friseur gehen und sich nach einer Beratung einen guten Schnitt verpassen lassen. Geheimratsecken bei langen Haaren zu kaschieren, fällt dabei häufig schwieriger. Aus diesem Grund sollten Sie auf Kurzhaarfrisuren zurückgreifen. Die kurzen Haare wirken meist fülliger als lange und sind zudem stabiler. Dennoch sollten Sie die Haare nicht mit Gel, Haarspray und Kamm festkleben. Dadurch treten die Ecken noch stärker hervor. Versuchen Sie einfach, Geheimratsecken zu kaschieren, indem sie Ihre Haare fluffiger halten. Notfalls empfiehlt es sich für Sie sogar, eine Glatze zu rasieren oder eine Haartransplantation durchzuführen.
Erfolgreiche Mittel gegen Geheimratsecken
Möchten Sie die Ecken mit bestimmten Mitteln bekämpfen, können Sie vor allem auf eigene Shampoos zurückgreifen. Shampoos mit einer revitalisierenden Eigenschaft können bei diesem Vorhaben deutlich helfen. Sie stimulieren die Kopfhaut und die Haarfollikel. Dadurch wird die Wachstumsphase der Haare verlängert. Folglich fallen die Haare seltener aus oder können sogar unter Umständen wieder zu wachsen beginnen. Damit die Produkte tatsächlich helfen, müssen sie allerdings täglich auf der Kopfhaut angewendet werden. Außerdem hilft nicht jedes Shampoo bei jeder Person. Aus diesem Grund sollten Sie beim ersten Auftreten sofort handeln und verschiedene Shampoos und Kopfhautpflegemittel ausprobieren.
Helfen Ihnen die speziellen Pflegemittel nicht, können Sie auf bestimmte Medikamente zurückgreifen. Medikamente mit dem Wirkstoff Finasterid helfen, die Bildung des DHT-Androgens zu erhöhen. Zudem verbessert Minoxidil hingegen die Nährstoffversorgung der miniaturisierenden Haare, da der Wirkstoff die Blutgefäße effektiv erweitert. Am besten reden Sie mit Ihrem Arzt über passende Medikamente.